Exponentielle Entwicklung, Pandemien und Umweltkatastrophen fordern neue Kompetenzen von uns. Wir brauchen die Fähigkeit zur Blitzanpassung. Blitzanpassung ist vergleichbar mit Blitzscaling, dem Konzept von Reid Hoffmann und Chris Yeh. Bei der blitzschnellen Anpassung stehen der Umgang mit Ambivalenzen, innere Flexibilität und Resilienz im Mittelpunkt. Es handelt sich um eine Einsicht in die notwendige Veränderung. Diese Kompetenz ermöglicht Dir, Veränderungen für dein Wachstum zu nutzen und Erfolg nachhaltig zu machen.
Übertragen des Konzepts von Blitzscaling
Kennst Du das Schlagwort Blitzscaling? Das ist besonders in der Start-up Szene in den letzten Jahren oft zitiert worden. Blitzscaling ist eine Methode und Strategie für extrem schnelles Unternehmenswachstum unter unsicheren Rahmenbedingungen. Geschwindigkeit ist dabei wesentlich. Ein gewisses Maß an Chaos wird in Kauf genommen. Der Begriff des Blitzscaling wurde durch Reid Hoffmann und Chris Yeh geprägt, zunächst in einem Artikel im Harvard Business Review und 2018 in dem dazu veröffentlichten Buch.
Schnelle Anpassung in unsicheren Zeiten
Für die Herausforderungen unserer Zeit brauchen wir eine dem Blitzscaling vergleichbare Kompetenz der Blitzanpassung. Definieren können wir diese als die Fähigkeit zur schnellen Anpassung, unter unsicheren sich stetig wandelnden Rahmenbedingungen. Das macht möglich, rasant auf Veränderungen zu reagieren und gleichzeitig stets flexibel zu bleiben. So können aus der Vergangenheit lernen und der Zukunft auch in schwierigen Zeiten optimistisch entgegen sehen.
Eine Basissicherheit, die viele Menschen bis zur globalen Coronakrise empfunden haben, gibt es nicht mehr. Sie war auch vorher eine Illusion, aber der Schleier hat sich nun kollektiv gelüftet. Gleichzeitig wurde ein Raum frei für radikale Innovationen. Entwicklungsprozesse kamen in Gang, die vorher in solcher Geschwindigkeit undenkbar waren, zum Beispiel im Bereich der Telemedizin, Mental Health oder Kommunikation & virtuelle Begegnungen.
Wir brauchen eine innere Fähigkeit zur Blitzanpassung, um schnell und ohne große Reibungsverluste auf Geschehnisse im Außen zu reagieren. Wenn wir es schaffen, uns immer neu einzustellen können grundliegende Veränderungen uns nicht oder jedenfalls nicht nachhaltig aus der Bahn werfen. Unternehmen können so nachhaltig ihre Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit steigern.
Wie entwickeln wir die Fähigkeit zur Blitzanpassung?
Folgende Punkte sind wesentlich, um schnell die Richtung zu ändern und neue Ziele zu verfolgen, wenn sich Türen geschlossen haben:
Überwindung des Ego
Die Errreichung von Zielen wird oft mit Status, Einfluss oder Ansehen im Außen verbunden. Unser Ego beißt sich so vielleicht an Zielen fest, die irgendwann gesetzt wurden. Wer dazu noch jeden Schritt auf dem Weg zum Ziel kontrollieren will, ist wenig flexibel. In Zeiten großer Veränderung fällt uns das auf die Füße. Plötzlich lösen sich Pläne in Luft auf, weil sich zu viele Parameter geändert haben. Je mehr wir uns davon freimachen, bestimmte Ziele (1) aus Egogründen heraus und (2) auf einem ganz bestimmten Weg erreichen zu wollen, desto besser gelingt es alternative Lösungen zu erkennen und umzusetzen.
Chancenverwertung
Wichtig für Blitzanpassung ist, die Chancen in Veränderungen zu erkennen. Wann immer etwas wegfällt, entsteht auch Raum für Neues. Der Wille, eine Situation anders, offener, zu bewerten hat transformierende Kraft. Veränderungen sind nicht per se zerstörerisch, auch wenn sie Vertrautes hinwegspülen. Änderungen sind stets auch ein Katalysator für Wachstum. Auszuhalten, dass etwas weggefallen ist und aus den Trümmern oder aus dem Nichts etwas Neues zu entwickeln ist möglich. Wir brauchen dazu die Fähigkeit, Unsicherheiten und Ambivalenzen auszuhalten. Dazu gehört, dass wir vielleicht noch nicht sofort wissen, wohin unser neuer Weg führt. Die Kraft an Dich selbst und deine Fähigkeiten zu glauben, trägst Du in Dir. Den Zugang dazu, kann sich jeder Mensch erschließen. Du kannst in Dir die Sicherheit finden, dass was auch immer geschieht für etwas gut ist. Können wir dieses Urvertrauen aktivieren, entsteht plötzlich Raum für unerwartete, kreative und intuitive Lösungen.
Fundamentale Neugierde
Eine Basiszutat um an diesen Punkt zu kommen ist Neugier. Neugierde hilft Dir mehr im Chancenraum zu denken, als im Verlustraum. Neugier ist das Verlangen oder der Wunsch, über den Tellerrand zu schauen und aus der Komfortzone herauszutreten. Hierdurch kannst Du neue Erfahrungen machen und deine Selbsterkenntnis- und Reflektionsfähigkeit steigern. Je mehr Du in Dir den Funken, vielleicht sogar den Spaß, wecken kannst neue Wege zu erkunden, desto leichter kannst Du mit schnellem und tiefgreifendem Wandel umgehen.
Wenn Du deine Veränderungsbereitschaft und Resilienz oder die deines Team stärken willst, kannst Du uns für ein unverbindliches Erstgespräch kontaktieren.
Klingt das provokant für Dich? Falls ja, es geht hier um die Diskussionen in unserer Gesellschaft und auch in unserem Alltag in denen wir vielleicht dazu neigen zu denken, dass ein Konflikt unlösbar ist. Diese Situationen erfordern eine integrale Sichtweise, die uns hilft, anders zu denken und neue Lösungsräume zu öffnen. Was Dir hilft, eine solche vereinigende Perspektive einzunehmen, erfährst Du hier.
Es gehört zu dem typischen Bild unserer heutigen Zeit, dass in unserer Gesellschaft Positionen hart aufeinandertreffen. Aktuell betrifft das zum Beispiel die Frage der Sinnhaftigkeit von Corona-Maßnahmen. Es ist aber ein Dauerphänomen, das sich übertragen lässt auf nahezu alle Bereiche in Politik, Unternehmertum und Gesellschaft. Typische anschauliche Beispiele sind ist die Flüchtlingsfrage in Europa oder die politischen Klüfte zwischen Republikanern und Demokraten in den USA. Die genannten Standpunkte stehen beispielhaft dafür, dass sich zwei scheinbar entgegengesetzte und unvereinbare Positionen gegenüberstehen.
Alle diese Themen haben gemeinsam, dass Menschen bei Ihnen leicht in Wallung geraten. Auch Führungskräfte, Unternehmer und politische Leader sind davor meistens nicht gefeit. Die Diskussionen sind deshalb so explosiv, weil zugrunde liegende Emotionen berührt werden. Das kann zum Beispiel Angst vor einem Verlust von finanzieller Stabilität oder Angst vor einer ungewissen Zukunft sein, Angst vor Andersdenkenden oder auch etwas individuell Anderes.
Hebe dein Bewusstsein für den Konflikt und sähe damit den Samen, der Dir erlaubt Lösungen zu finden
Ich lade Dich hier zu einem kleinen Experiment ein. Wenn Du möchtest, achte in deinem Alltag, zum Beispiel im Rahmen einer Diskussion im Bekanntenkreis, einmal darauf an welchem Punkt der Konflikt eskaliert. Vielleicht wirst Du, wie ich das viele Male getan habe, feststellen: “Dass ist dann, wenn niemand mehr zuhört.” Konflikt entsteht dann, wenn die Parteien aufhören einander zuzuhören und jeder für sich davon ausgeht, die Position des anderen ohnehin schon zu kennen. In solchen Situationen gibt es dann eine kollektive Tendenz, in der eigenen Haltung und dem was für richtig und falsch gehalten wird, verhaftet zu sein. Diese Energie macht aber den Raum für Lösungen klein und eng. Echte Neugierde, ein „verstehen wollen“ und „voneinander lernen wollen“ weitet dagegen den Raum.
Eine integrale Sichtweise öffnet Türen und ermöglicht so, auf ganz neue und kreative Weise Wege zu entdecken
Integrale Sichtweise bedeutet eine Wahrnehmung, die beide Positionen zugrundlegt und das Gemeinsame in beiden Positionen erkennt und so zu einer Vereinigung führt. Der Begriff der integralen Weltsicht wurde in den vergangenen Jahrzehnten durch Ken Wilber und seine zahlreichen Publikationen geprägt. Faszinierend finde ich dabei, dass dieser Begriff eine Technik beschreibt, die wir relativ einfach und effektiv in unserem Alltag anwenden können.
Wie wir den Raum für Lösungen öffnen und eine multiperspektivische, integrale Sichtweise einnehmen
Das erfordert zunächst eine tiefe Auseinandersetzungen mit den jeweiligen Positionen. Hier darf aber nicht auf der ersten Ebene gestoppt werden, sondern es ist notwendig, in die Tiefe zu gehen und dahinter zugrunde liegende Motive aufzudecken. Das ist nur möglich, wenn wir lernen, die richtigen Fragen zu stellen, nämlich solche, die uns erlauben eine Position Schicht um Schicht zu erkunden.
Beispiel:
Anstelle von: Warum findest Du es gut, die Grenzen zuzumachen? Frage lieber: „Was findest Du gut daran, die Grenzen zuzumachen?“
Wenn Du eine Antwort bekommen hast, warte nicht nur darauf deinen eigenen Punkt zu machen. Frage stattdessen: „Und was findest Du noch gut daran?“
Wenn Du auf diese Weise beginnst– ruhig und zugewandt – Fragen zu stellen und es dabei wirklich schaffst, deinen Geist zu öffnen, wirst Du plötzlich Gemeinsamkeiten finden. Diese Erfahrung wird Dir ermöglichen plötzlich zu sehen, was ihr gemeinsam habt und wo alternative Lösungswege sein können.
Schreibe mir sehr gerne, was für Erfahrungen Du mit dieser Technik machst und was Dich sonst unterstützt, neue Lösungen zu finden.
Du bist laut geworden, obwohl Du ruhig bleiben wolltest? Du wolltest deinen Gesprächspartner nur noch überzeugen, statt seine Position zu verstehen und einzubeziehen? Du hast Dich abgewandt, anstatt Dich einem Problem zu stellen? Jetzt fragst Du Dich, warum Du nicht anders gehandelt hast und machst Dir vielleicht Vorwürfe. Selbstannahme bedeutet, etwas an uns wogegen wir in Widerstand sind, als Teil von uns zu akzeptieren.
In der Rückschau zu einer Situation kannst Du Dir womöglich überlegen, wie Du Dich hättest verhalten wollen um mehr ins Außen zu bringen was bereits in Dir ist. Zumindest unterbewusst wissen wir, wie wir uns in bestimmten Situationen verhalten möchten und wie nicht. Wir haben ein Gespür dafür, ob wir uns mit einer Reaktion noch im Rahmen dessen bewegen, wie wir als Mensch sein möchten oder nicht.
Regulierung über Dritte als Ausweichreflex
In uns kann es dabei auch einen Teil geben, der Selbstannahme über das Außen regulieren will. Selbstannahme kann nämlich leichter fallen, wenn wir im Außen angenommen werden oder von Dritten bestätigt bekommen in gesellschaftlich akzeptablen Rahmen gehandelt zu haben. Gleichzeitig liegt die größte Herausforderung der Selbstannahme gerade in den Momenten, in denen wir eben NICHT dem Bild vom Selbst entsprechen, das wir sein wollen. Wir arbeiten vielleicht stetig und hart an uns, weniger anzuecken und versuchen, Selbstannahme zu erreichen indem wir im Außen keine bzw. so wenig Reibung wie möglich erzeugen. Wenn wir das tun, befassen wir uns intensiv damit, unseren Charakter an einem bestimmten gesellschaftlichen oder in uns bestehenden Bild zu perfektionieren. Die Kompetenz so an uns zu arbeiten und weniger Reibung im Außen zu erzeugen ist wertvoll. Sie erlaubt Reflexion und damit auch die Entwicklung des Selbst. Aber, erst wenn wir etwas so richtig verbocken und uns das bewusst ist, können wir sehen, ob wir uns wirklich annehmen können. Die beste Übung für Selbstannahme ist, wenn ein Verhalten dass Du an Dir selber beobachtest in starkem Widerspruch zu deinen Werten und deiner Vorstellung davon ist, wie Du wahrgenommen werden willst.
Achtung: Der Weg zur Selbstannahme, führt NICHT über die Optimierung oder Perfektionierung unseres Selbst. Selbstannahme bedeutet nicht, die ganze Zeit so perfekt zu sein, dass wir gar nicht mehr in die Verlegenheit kommen, etwas an uns akzeptieren zu müssen, was uns nicht so gefällt. Wenn wir nur das in uns annehmen können, was im Außen keine Reibung mehr erzeugt, sind wir nicht in der Selbstannahme. In die Selbstannahme kommen wir, wenn wir auch das da sein lassen können, was vielleicht provoziert und triggert.
Wie sehr wir uns zugewandt sind, zeigt sich, wenn die Dinge nicht rund laufen: Wenn wir in einem Wertekonflikt nicht so handeln können, dass wir unseren Werten gerecht werden. Wenn wir zum Beispiel gereizt und ungeduldig sind, wo wir zugewandt und in uns ruhend sein wollen. Vielleicht auch eine Situation, wo wir wütend werden, und gleichzeitig eigentlich Verständnis zeigen wollen. Wir erfahren diesen Konflikt vielleicht in Momenten, in denen wir uns in eigenen Verletzungen verlieren anstatt für uns einzustehen. Momente in denen wir es vielleicht nicht schaffen, die Resilienz und Stärke zu demonstrieren, die wir unserem Charakter zuschreiben möchten.
Der innere Weg
Es in gewisser Weise counter-intuitiv, dass wir uns selber in all unserer Unperfektion annehmen müssen, um erreichen zu können, als Mensch im Ganzen liebenswert zu sein.
Momente, in denen wir nach unserer Wahrnehmung nicht so toll gehandelt haben, zeigen uns, wie weit wir in der Selbstannahme sind. Wir können vielleicht anerkennen, dass wir genauso gehandelt haben, wie es uns in diesem Moment möglich war. Hätten wir mehr Kraft für eine andere Handlung oder Reaktion gehabt oder eine andere Lösung gesehen dann hätten wir das getan. Auch wenn unsere Kraft an der Stelle nur knapp nicht gereicht hat, bleibt das Ergebnis gleich, sie hat nicht gereicht. Wir haben so gehandelt, wie es uns eben möglich war.
Schaffst Du es in einem solchen Moment liebevoll auf Dich zu schauen und anzuerkennen, dass Du in dem Moment dein Bestes gegeben hast, selbst wenn Du in der Zukunft gerne anders reagieren möchtest?
„Es hat keinen Sinn mehr. Ich werde mich von Dir trennen.“
Eine Trennung kann bei allem damit verbundenden Schmerz ein Aha-Erlebnis sein. Für viele Menschen sind Trennungen von Ehe- und Lebenspartnern eine einschneidende Erfahrung. Manchmal wirkt eine solche Trennung wie ein Wecker im Leben. Gerade Situationen, die Dich bis in Mark hinein erschüttern können echte Treiber für dein persönliches Wachstum sein. Manchmal machen wir so komplett neue Erfahrungen. Das kann die Art betreffen, wie Du mit deinem Lebenspartner umgegangen bist, typische Trigger in deinem Beziehungsverhalten oder zB die Frage von Schuld in der Beziehung.
Vielleicht hast Du erlebt, dass es Dir in einem einzigen Moment wie Schuppen von den Augen gefallen ist und Du plötzlich einen Schritt von der Situation zurücktreten konntest. Meistens geschieht das, wenn Du zuvor an einem echten Tiefpunkt angelangt bist. Erkenntnisse, die Du in solchen Momenten hast, können so weit gehen, dass sie dein Weltbild und dein Verständnis dessen was richtig und falsch ist oder dessen, wie die Welt ist, in einem einzigen Moment erschüttern. Du kannst so in kurzer Zeit in eine andere Wahrnehmung der Welt um Dich herum katapultiert werden. Eine solche Veränderung kann sich radikal anfühlen und im Nachgang über die folgende Zeit viele weitere Themen hochspülen.
Integration des Augenöffners
Ein Wissen, das zuvor nur in deinem Unterbewusstsein war, wird nun in dein Bewusstsein gespült. Was kannst Du tun, um diese Erkenntnisse zu nutzen? Wenn Du das neue Wissen annimmst und in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren integrierst, kannst Du hierdurch eine transformierende Erfahrung machen, die dein Leben nachhaltig verändert. Meistens geht es im Kern darum, deiner Intuition eine stärkere Rolle einzuräumen, bewusster mit Emotionen umzugehen oder gelassen in Dir selbst zu ruhen. Wenn Du so eine Erfahrung in der Krise machst, kann das deinen Horizont öffnen und Dir in Zukunft einen anderen Umgang mit ähnlichen Situationen ermöglichen.
Wenn Du derartige Erlebnisse hattest und besser verstehen möchtest, was in Dir vorgefallen ist und wie Du sie nachhaltig integrieren kannst, kontaktiere mich gern.
Glück kann sein, in der Sonne zu sitzen und den blauen Himmel zu betrachten und diesen Funken Freude zu spüren und ihn einfach unverschämt lange auszudehnen. Oft drücken wir, wenn wir dieses übersprudelnde Gefühl haben, zum Beispiel beim Betrachten eines Naturphänomens oder in einem schönen Moment, unsere Gefühle ganz schnell wieder weg. Als wäre es weniger produktiv glücklich zu sein, als ein Problem zu wälzen. Lieber kommen wir schnell zurück in unseren Modus, uns über etwas zu sorgen oder gar zu bedauern, dass der Moment gleich wieder vorbei ist.
Halte inne.
Vielleicht hast Du Lust das nächste Mal, wenn Du in so einem Miniglücksmoment bist, diesen einfach unverschämt lange auszudehnen. Wenn Du dann meinst jetzt ist es wirklich schon dekadent lange, dann bleibe noch ein klitzekleines bisschen länger in diesem freudigen Zustand. Verharre ganz bewusst in deinem Glück. Du kannst Dich dabei richtig tief andocken an das Gefühl und Dich ganz dort hinein entspannen. Vielleicht machst Du eine Faust mit deiner Hand und stellst Dir vor, das Gefühl dort abzuspeichern.
Ein Glückgefühl, was Du tief einsaugst und abspeicherst bleibt bei Dir.
Niemand kann Dir dieses Erleben wegnehmen. Du kannst diesen Moment der Schönheit und des inneren Friedens ab jetzt wie einen kleinen Film wieder und wieder in anderen Situationen vor deinem inneren Auge ablaufen lassen wenn Du möchtest. Du hast mit diesem Moment eine kleine Zuckerpille gegen Stress kreiert, die Du nach Belieben für Dich einsetzen kannst.
Manchmal stehen wir an einem Scheidepunkt. Das Leben wie es bislang war, fühlt sich nicht mehr richtig an, aber das neue Leben ist noch nicht da. In solchen Transformationszeiten unterliegen wir oft massiven Kräften, die an uns zerren. Der Corona Virus bringt eine größere Menge an Menschen relativ gleichzeitig in solch einen Transformationszustand. Wir stehen vor der Tür dazu, dass etwas Neues kommt, aber wir können noch nicht sehen, wie es sein wird und wie es nun weitergehen kann.
Corona fordert vielen von uns alles ab. Es werden Sicherheiten entzogen, die lange für viele Menschen als unantastbar erschienen. Plötzlich wachen wir auf und erkennen „alle Sicherheit war immer schon nur eine Illusion“. Das ist eine fundamentale Erkenntnis, die uns bis ins Mark erschüttern kann. Besonders dann, wenn wir bislang durchs Leben gehen konnten ohne uns bewusst zu machen, dass nichts im Leben Bestand hat und alles dem ständigen Fluss der Veränderung unterliegt.
Plötzlich begreift eine große Masse an Menschen auf einen Schlag, dass das was im Außen Sicherheit bereitet hat vom einen Tag auf den anderen wegbrechen kann. Das fordert uns als Menschheit und Mitglied einer definierten Gesellschaft extrem viel ab. Dadurch, dass die teilweise gravierenden Veränderungen und Unsicherheiten in diesem Fall nicht nur einen einzelnen treffen, sondern ein ganzes System, sind die Bewegungen die sie auslösen enorm. Es kann sich dann anfühlen, als würde kein Stein auf dem anderen bleiben und als würde dein Leben von Grund auf durcheinandergewirbelt.
Wie kannst Du diesen enormen Herausforderungen begegnen?
REFLEXIONSFRAGEN
Es kann ein Startpunkt sein, Dir auf einer intellektuellen Ebene darüber klar zu werden, dass diese Unsicherheit an sich nichts Neues ist. Du hast auch schon vorher mit ihr gelebt, auch zuvor hätte jederzeit dasselbe oder etwas anderes passieren können, der einzige Unterschied ist, nun ist diese Tatsache bei Dir ins Scheinwerferlicht gerückt worden. Um in diesem Punkt für Dich tiefer einzusteigen, kannst Du Dir folgende Fragen stellen:
Inwieweit war ich bereits zuvor in meinem Leben Unsicherheitssituationen ausgesetzt?
Was habe ich damals getan, um damit umzugehen?
Wofür könnte es vielleicht sogar gut sein, dass ich diesen Unsicherheiten ausgesetzt bin?
Das Ergebnis kann dazu führen, dass Du plötzlich innerlich einen stärkeren Drang spürst, dem nachzugehen, was wirklich in Dir ist, also dein Potential noch einmal anders zu entfalten. Was möchtest Du in deinem Leben gerne noch verwirklichen?
Das Abstandsgebot, das derzeit allerorts herrscht, stellt eine nie gekannte Herausforderung dar. Ich möchte hier ein paar Anregungen mit Dir teilen, wie Du Social Distancing für Dich umdenken kannst und so trotz der gelebten Distanz noch mit Menschen, denen Du begegnest in Verbindung gehen kannst.
Eines der Schlagworte diese Tage ist Social Distancing. Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen und zu verlangsamen, ist es essentiell, dass wir Abstand halten. Diese Art zu leben und uns gesellschaftlich zu bewegen bedeutet eine neue und nie dagewesene Herausforderung für uns als Menschen. Es ist wie ein riesiges soziales Experiment, in dem jeder für sich und wir alle gemeinsam lernen müssen, plötzlich anders durch Leben zu gehen.
Ein bewusster Umgang mit Social Distancing kann helfen, die Einschränkungen besser auszuhalten. Hier kommen ein paar Anregungen für Dich, wie Du das Abstandsgebot für Dich uminterpretieren und als Achtsamkeitsübung leben kannst.
ACHTSAMKEITSPRAXIS:
Soziale Distanz erfordert von uns allen ein hohes Bewusstsein dazu, was um uns herum vorgeht. Es beginnt schon damit, dass wir um diesen Abstand einzuhalten auf der Straße wirklich aufmerksam sein müssen. Das gilt jedenfalls für eine Stadt wie Berlin, in der ich mich befinde. Es erfordert ein „voll da sein“ im Hier und Jetzt um die Abstände auch entsprechend leben zu können. Aber was bedeutet eigentlich aufmerksam sein? Du kannst Dir zum Beispiel vorstellen, Du müsstest danach über alles was Dir auf dem Weg zum Supermarkt begegnet ist, einen Bericht erstellen. Mit den Augen am Handy kleben, in der Tasche kramen oder abwesendes vor sich hin Schlendern würde das unmöglich machen. Nur wenn Du wirklich aufmerksam bei den Menschen bist, die deinen Weg kreuzen, kannst Du Bewegungen vorausahnen oder Dich darüber verständigen, wie ihr die erforderliche Distanz gut einhalten könnt.
Auch in Zeiten von Social Distancing müssen wir nicht mit einem Tunnelblick durch die Welt laufen. Es ist auch auf 2m Abstand möglich mit einem Menschen durch einen freundlichen Blick, eine zugewandte innere Einstellung oder ein Lächeln Kontakt aufzunehmen. Auf diese Weise kannst Du zeigen: „Ja, ich halte meinen Abstand ein UND ich nehme Dich dennoch als Menschen wahr.“Gerade in der Zeit der Isolation, die wir gerade durchlaufen, unterstützen wir einander, wenn wir uns diese zwischenmenschliche Rückkoppelung geben von „Ich sehe Dich“ und „Ich nehme Dich wahr“. Diese zwischenmenschliche Wertschätzung kann jedem einzelnen helfen, besser mit dem Gefühl der Isolation umzugehen.
Was bedeutet das Abstand halten für Dich? Ich freue mich über dein Feedback und wenn Du deine Gedanken dazu mit mir teilst.