ÜBUNG
ÄNGSTE erkennen und betrachten
Radikale Veränderung sind ein Katalysator für deine Entwicklung, aber sie können auch Ängste erzeugen. Du erfährst hier eine einfache mentale Technik, die Du anwenden kannst, um aus Gedankenschleifen, die Dir Angst und Stress verursachen auszusteigen und Dich besser zu fühlen. Du wirst hier beim Lesen durch die Übung geleitet. Wenn Du Lust hast, mache einfach die Schritte direkt mit.
Das Corona-Virus zwingt uns derzeit allen eine Veränderungsbereitschaft auf, die weit über das hinausgeht, dem wir normalerweise ausgesetzt sind. Das ist für uns aus zwei Gründen besonders und mit nichts zu vergleichen, dass wir bisher erlebt haben:
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Wir sind global alle davon betroffen.
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Die derzeitige Situation führt zu Veränderungen in fast allen Lebensbereichen. Die Auswirkungen sind nicht, wie sonst oft bei Herausforderungen auf einen oder wenige Lebensbereiche konzertiert.
Diese Faktoren führen dazu, dass viele Menschen derzeit eine besondere Belastungssituation empfinden, Angst haben oder gestresst sind.
ÜBUNG TEIL 1:
Nimm Dir 10 Minuten Zeit und beantworte für Dich die folgende Frage: Was sind deine größten Ängste derzeit? Mache Dir dabei Notizen mit allem, was Dir dazu einfällt.
Du hast nun ein erstes Bild davon, was Dich innerlich beschäftigt. Interessant ist an der Stelle, dass wir Menschen nicht alle vor den gleichen Dingen die größte Angst haben. Das merkst Du leicht, wenn Du das was bei dieser Frage in Dir hochgekommen ist mal mit dem vergleichst, was deine Familie oder Freunde auf diese Frage antworten. Die Bereiche, die Angst machen können hier ganz unterschiedlich sein. Indem Du Dir bewusst machst, dass unsere Ängste unterschiedlich sein können, stärkst Du deine Fähigkeit Mitgefühl gegenüber anderen empfinden zu können, die vielleicht andere Themen beschäftigen als Dich. Hier sind ein paar Möglichkeiten von Ängsten, die Dich oder Menschen in deinem Umfeld betreffen könnten:
ANGST…
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um die eigene Gesundheit
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um Familie und Freunde
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vor finanziellen Beschränkungen / Existenzängste
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vor Freiheitsbeschränkung
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den Job zu verlieren
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vor enttäuschten Erwartungen (Veranstaltung/Urlaub/Lebensvisionen)
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dass Dir die Decke auf den Kopf fällt
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vor zu viel Nähe
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vor Mangel (kein Klopapier…)
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vor Einsamkeit
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vor einer ungewissen Zukunft
ÜBUNG TEIL 2:
Schaue Dir nun die Gedanken zu den Ängsten, die Du vorhin notiert hast nochmal an. Vielleicht erkennst Du bei Dir selbst schon ein Muster, welche Arten von Ängsten Dich besonders beschäftigen. Prüfe nun deine Gedanken einen nach dem anderen für Dich durch. Hierbei kannst Du Dir folgende Fragen stellen:
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Ist es wirklich wahr, was Dir da als Szenario in den Sinn gekommen ist?
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Welche Annahmen über die Zukunft liegen deinen Ängsten zugrunde?
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Kannst Du wirklich sicher davon ausgehen, dass es so kommt?
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Wie würdest Du Dich fühlen, wenn Du den Gedanken einfach loslässt?
Schreib mir gerne, ob Dir die Übung gefallen hat und was sie in Dir ausgelöst hat.
Fünf Wege, wie Du STILLE für Dich entdecken kannst
Stille ist für viele von uns schwer auszuhalten. Wenn wir es allerdings schaffen, mit uns allein in Ruhe „zu sein“ können wir vielfältige neue Erfahrungen sammeln. Du bekommst hier fünf verschiedene Wege aufgezeigt, wie Du besser mit Dir alleine sein kannst und den Wert von Stille für Dich und deine persönliche Weiterentwicklung nutzen kannst.
Für alle von uns führt die derzeitige Lage dazu, dass es weniger Ablenkung im Außen gibt. Wo es zuvor Standard war, dass wir von einer Aktivität zur nächsten hechten konnten, haben sich unsere Möglichkeiten zur Zerstreuung nun reduziert. Es ist vieles zum Stillstand gekommen und anderes wird auf das wesentliche reduziert. Wir werden davon abgehalten uns voll in unserem täglichen Hamsterrad von Aktionismus auszuleben. Es gibt deutlich weniger Ablenkung. Besonders wenn Du alleine lebst, bedeutet das wahrscheinlich für Dich; dass Du seit langem eine Zeiten erlebst, in der es plötzlich einen Raum für Ruhe gibt.
Wenn wir bereit sind, uns auf Stille einzulassen, bietet uns das die Chance, neue Erfahrungen zu machen, unsere Kreativität anzuregen und mehr innere Balance zu finden.
„Lass die Stille Dich zum Kern deines Lebens bringen.“ Rumi
REFLEXIONSFRAGEN:
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Inwieweit lässt Du Leere in deinem Leben zu?
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Was kommt in diesen Momenten in Dir hoch?
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Was passiert, wenn Du Dich der Stille hingibst?
ACHTSAMKEITSPRAXIS:
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Als kleine Achtsamkeitspraxis kannst Du darauf achten, wie Du reagierst, wenn Dich etwas frustriert. Es gibt einen, zumeist, unbewussten Mechanismus in vielen von uns, der dazu führt, dass wir wenn wir negative Gefühle spüren zum Handy greifen und anfangen herumzuscrollen, News zu lesen oder Whatsapp zu verschicken. Wenn Dich das nächste Mal ein Thema innerlich aufwühlt oder beschäftigt, mache Dir kurz bewusst, ob dein Griff plötzlich wie automatisch angezogen zu deinem Mobiltelefon geht.
KLEINE ÜBUNGEN:
Vielleicht tust Du Dich in solchen Momenten schwer damit, Stille auszuhalten. Hier sind drei Tipps, wie Du beginnen kannst, Ruhe mehr und mehr zuzulassen und daraus neue Erfahrungen für Dich zu ziehen:
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Fange mit kurzen und überschaubaren Momenten der Leere an. Setze Dich 2, 3 oder 5 Minuten hin und lausche auf deinen Atem. Lass deinen Kopf frei werden und versuche den Zeitpunkt bis zum nächsten Gedanken immer weiter auszudehnen. Diese Meditationspraxis kannst Du nach und nach bis zu sogenannten Meditation Highs steigern.
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Wenn Du merkst, dass Du aus einer Frustration heraus Dich ablenken möchtest indem Du mit jemandem telefonierst, Nachrichten verschickst, bei sozialen Netzwerken surfst, News anschaust, Videos oder Filme guckst etc., halte inne. Stelle Dir selbst die Frage: Wem oder was möchte ich hier ausweichen? Schaue, welche Antworten in Dir aufsteigen. Schau Dir einfach nur die Antworten an. Verurteile Dich nicht dafür, was deine Gründe sind. Es sind Gedanken in deinem Kopf, es ist ok, die dürfen sein.
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Als Kompromiss zur völligen Geräuschlosigkeit wähle eine Entspannungsform, bei der Du in die Ruhe kommst. Leg Dich aufs Sofa, auf den Balkon, in die Badewanne. Suche Dir 10 Minuten Musikfrequenz und konzentriere Dich einfach nur darauf, die Musik zu hören und die Empfindungen in deinem Körper zu spüren.